Erste Definitionen

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Lange Zeit wurde versucht, Doping als Verstoß gegen Ethik, Moral und Fair Play zu definieren. Eine dieser Dopingdefinitionen wurde beispielsweise 1963 vom Europäischen Rat für außerschulische Ausbildung formuliert:

"Doping ist die Verabreichung oder der Gebrauch von körperfremden Substanzen in jeder Form oder physiologischen Substanzen in abnormaler Form oder auf abnormalem Wege an gesunde Personen mit dem einzigen Ziel der künstlichen und unfairen Steigerung der Leistung für den Wettkampf."

Diese Art der Definitionen war juristisch nicht haltbar, da etwa die Begriffe "abnormale Form", "abnormale Wege", "künstliche Form" bzw. "unfaire Steigerung" bei weitem zu vage und undifferenziert sind. Eine Sanktion konnte aufgrund dieser und ähnlicher Definitionen nicht gesetzt werden.

Erste Verbotsliste

Im Jahr 1967 wurde Doping erstmals definiert als Substanzen und Methoden, die sich auf einer Verbotsliste befinden.

Diese erste Aufzählung verbotener Substanzen und Methoden war die "medical list" des IOC. Somit war alles, was sich auf dieser Liste befand, verboten, alles andere per Definition erlaubt. Einerseits wurde mit dieser Vorgehensweise Rechtsicherheit für alle Beteiligten gewonnen, andererseits ist durch eine derartige Liste immer die Gefahr gegeben, dass Mittel und Wege gesucht werden, die (noch) nicht verboten sind.

Weiterentwicklung der Verbotsliste

Die erste Liste enthielt nur Stimulanzien und Narkotika. Im Laufe der Jahre hat sich die Verbotsliste weiterentwickelt:

  • 1974: Aufnahme von Synthetischen Anabolika
  • 1984: Aufnahme von Testosteron und Koffein (seit 2004 nicht mehr auf der Liste)
  • 1988: Aufnahme von Blutdoping, Diuretika und Beta-Blocker
  • 1989: Aufnahme von Peptidhormonen (EPO)
  • 1993: Aufnahme von Beta-2-Agonisten

Lange Zeit kursierten viele verschiedene Verbotslisten, da jeder internationale Fachverband theoretisch seine eigenen Verbote erlassen konnte. Ab 1994 wurde versucht, eine Liste für alle Verbände zu schaffen. Die Liste des IOC galt verbindlich für Olympische Spiele. Einige internationale Fachverbände schlossen sich an.

Seit dem Jahr 2004 findet die jährliche Aktualisierung der Verbotsliste, die für alle Unterzeichner des Welt-Anti-Doping-Codes gilt, durch die WADA (anstatt des IOC) statt. In Kraft tritt die Liste immer am 1.Jänner des folgenden Jahres.